Erfolg für Naturschutz: Positive Zwischenbilanz von Volksantrag „Ländle leben lassen

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Seit dem Start vor etwa zwei Monaten erfreut sich der Volksantrag „Ländle leben lassen“ einer beachtlichen Resonanz und hat bereits die Hälfte der erforderlichen Unterschriften erreicht. Hinter dieser Initiative steht eine breite Koalition aus Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden, die gemeinsam aktiv werden, um dem fortschreitenden Flächenverbrauch in Baden-Württemberg entgegenzuwirken. Der Zuspruch für diese Forderung zeigt, dass die Bevölkerung die Dringlichkeit von effektiven Maßnahmen gegen den Flächenfraß erkannt hat.

Unterschriftenkampagne auf gutem Weg: Bündnis wächst weiter

Das Bündnis für den Volksantrag „Ländle leben lassen“ kann bei einer ersten Zwischenbilanz auf äußerst erfreuliche Ergebnisse blicken. Innerhalb kurzer Zeit wurden bereits über 20.000 Unterschriftenblätter bei der zentralen Sammelstelle eingereicht, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der erforderlichen Unterschriften erreicht wurde. Sylvia Pilarsky-Grosch, die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, hebt die Unterstützung der engagierten Mitglieder hervor, die durch ihre aktive Beteiligung an verschiedenen Veranstaltungen, Informationsständen und zentralen Sammelstellen maßgeblich zum Erfolg des Antrags beigetragen haben.

Laut Gerhard Bronner, dem Vorsitzenden des Landesnaturschutzverbandes (LNV), ist das Bewusstsein für den Flächenverbrauch in der Öffentlichkeit auf einem vielversprechenden Weg. Um diesen Fortschritt nicht zu gefährden, appelliert er an alle, auch während der Sommermonate weiterhin aktiv zu bleiben und auf diese Weise die Dringlichkeit von Lösungen zu verdeutlichen.

Laut Hans-Benno Wichert, Vizepräsident des Landesbauernverbandes (LBV), ist es von großer Bedeutung, alle verfügbaren Wege zu nutzen, um Menschen für die gemeinsamen Ziele des Volksantrags zu gewinnen. Neben großen Veranstaltungen sollten auch kleinere Plattformen wie Wochenmärkte, Hofläden und das private Umfeld genutzt werden, um auf den massiven Flächenverbrauch aufmerksam zu machen. Wichert stellt klar, dass es dabei nicht nur darum geht, wenn der Flächenverbrauch direkt vor unserer Haustür stattfindet, sondern um ein generelles Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.

Der Verlust von wertvollen Ackerflächen und Wiesen ist eine Entwicklung, die uns alle betrifft. Bernhard Bolkart, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), verdeutlicht die weitreichenden Folgen dieses sogenannten Flächenfraßes. Jeder Hektar, der verloren geht, verringert unsere Fähigkeit, im eigenen Land Lebensmittel zu produzieren, und macht uns zunehmend von Importen abhängig. Diese Situation erfordert dringend Maßnahmen, um die Bedeutung landwirtschaftlicher Flächen zu schützen und nachhaltige Lösungen zu finden.

Die wachsende Akzeptanz der Probleme des Flächenverbrauchs findet Ausdruck in der stetig steigenden Zahl von Organisationen, die sich der Initiative „Ländle leben lassen“ anschließen. Mittlerweile unterstützen 22 Kooperationspartner den Volksantrag.

Als neues Mitglied des Volksantrags spricht der Landesjugendring Baden-Württemberg den Jugendverbänden aus der Seele. Bereits im Jahr 2021 haben sie in ihrem Positionspapier zur Nachhaltigkeit ihre Unterstützung für den Erhalt und die Förderung von Regenerationszonen, Entsiegelungen und insekten- und naturfreundlichen Flächen zum Ausdruck gebracht. Die Forderung nach Naturschutz zielt darauf ab, Kindern, Jugendlichen und den kommenden Generationen eine geschützte und nachhaltige Umwelt zu bieten, wie es Dominik Nawratil, Vorstandsmitglied des Landesjugendrings Baden-Württemberg, betont.

Der Volksantrag erhält volle Unterstützung von den LandFrauenverbänden Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden, da sie die negativen Folgen der zunehmenden Flächenversiegelung für die Landwirtschaft, die Familien und die Zukunft aller Menschen erkennen. Die Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern, Juliane Vees, betont die Bedeutung der Maßnahmen zur Eindämmung dieser Entwicklung, um eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu sichern.

Seit vielen Jahren setzt sich der LandFrauenverband Württemberg-Baden e.V. dafür ein, den Flächenverbrauch zu minimieren und somit die fruchtbaren landwirtschaftlichen Böden zu schützen. Präsidentin Marie-Luise Linckh hebt hervor, dass die LandFrauen einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Umsetzung nachhaltiger Praktiken leisten, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Flächenverbrauch in Baden-Württemberg bedroht die Umwelt

Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg steht im Widerspruch zu den Zielen des Koalitionsvertrags von 2021. Während die Landesregierung eine kurzfristige Reduzierung des täglichen Flächenverbrauchs auf 2,5 Hektar anstrebt und bis 2035 Netto-Null erreichen will, hat sich der Trend in den letzten Jahren verschlechtert. Unbebaute Natur wird zunehmend in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt, mit einem Durchschnitt von fünf bis sechs Hektar pro Jahr.

Obwohl bereits einige Maßnahmen ergriffen wurden, wie beispielsweise das freiwillige Bündnis zum Flächensparen, ist offensichtlich, dass diese nicht ausreichen, um das angestrebte Ziel effektiv zu erreichen. Infolgedessen haben sich mehr als 20 einflussreiche Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände zusammengeschlossen, um den Volksantrag „Ländle leben lassen“ ins Leben zu rufen. Der Hauptzweck dieses Antrags besteht darin, verbindliche Obergrenzen für den Flächenverbrauch festzulegen und gesetzlich zu verankern, um den Schutz von Flächenressourcen zu gewährleisten.

Im Südwesten Deutschlands engagieren sich verschiedene Verbände für den Umwelt- und Naturschutz. Der BUND Landesverband Baden-Württemberg, der LNV, der LBV und der BLHV gehören zu den maßgeblichen Organisationen in der Region. Sie setzen sich für den Erhalt der natürlichen Ressourcen ein, fördern den ökologischen Landbau und setzen sich für den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten ein.

Im Rahmen eines Volksantrags in Baden-Württemberg sind insgesamt etwa 40.000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern und Bürgerinnen erforderlich. Wenn diese Anzahl innerhalb eines Jahres erreicht wird, ist der Landtag verpflichtet, den Volksantrag zu prüfen und die Initiatoren anzuhören. Um eine gültige Unterschrift zu leisten, ist es notwendig, diese handschriftlich auf einem Papierformular zu setzen, da digitale Unterzeichnungen nicht akzeptiert werden können. Die entsprechenden Unterschriftenblätter sind bei den Geschäftsstellen der Partnerorganisationen, auf Veranstaltungen sowie an zahlreichen anderen Sammelstellen verfügbar. Zusätzlich besteht die Option, die Unterschriftenblätter online herunterzuladen. Die unterschriebenen Dokumente können entweder an die angegebene Sammeladresse geschickt oder in einer der über 70 Sammelstellen abgegeben werden.

Seit der Einführung des Volksantrags „Ländle leben lassen“ erfährt er eine erhebliche Unterstützung, was die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung in Baden-Württemberg für den Flächenverbrauch verdeutlicht. Innerhalb von lediglich zwei Monaten konnten über 20.000 Unterschriften gesammelt werden, was als beachtliches Ergebnis gilt und das starke Engagement der Bündnismitglieder unterstreicht. Durch die breite Unterstützung verschiedener Organisationen und Verbände erhalten die Anliegen des Volksantrags zusätzlichen Rückhalt.

Die Erhaltung von wertvollen Ackerflächen und Wiesen ist von enormer Bedeutung für den Schutz des natürlichen Erbes unserer Region. Diese Flächen sind nicht nur landwirtschaftlich genutzt, sondern auch wichtige Kulturlandschaften, die unsere Identität prägen. Ihr Verlust würde nicht nur die regionale Lebensmittelproduktion beeinträchtigen, sondern auch das Landschaftsbild und die Lebensqualität in unserer Umgebung verändern. Der Volksantrag hat gezeigt, dass die Bevölkerung zunehmend bewusst ist, wie wichtig der Schutz dieser Flächen für unsere gemeinsame Zukunft ist.

Die positive Resonanz auf den Volksantrag „Ländle leben lassen“ unterstreicht den wachsenden Konsens in Baden-Württemberg, dass der Flächenverbrauch in der Region begrenzt werden muss. Die zunehmende Einsicht der Bevölkerung in die Bedeutung des Schutzes von Natur, Landwirtschaft und Lebensqualität ist ermutigend. Es bleibt zu hoffen, dass die notwendige Anzahl von Unterschriften für den Volksantrag erreicht wird, um im Landtag eine bedeutende Debatte anzustoßen und effektive Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Eindämmung des Flächenverbrauchs zu ergreifen.

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