Aufklärung: Definition, Einordnung und woran sie zu erkennen war
Definition: Was ist die Aufklärung?
Die Aufklärung umfasst einen ungefähren Zeitraum von 80 Jahren und war zwischen 1720 und 1800 die vorherrschende literarische Epoche. Einer der wichtigsten Denker dieser Zeit, Immanuel Kant, sagt einst, dass die Aufklärung der „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ sei. Diese Aussage wurde schon bald untrennbar mit der Aufklärung verbunden und gilt als Leitmotiv des 18. Jahrhunderts.
Der Mensch sollte demnach seinen Verstand verwenden und sich zu einer selbst denkenden, mündigen Persönlichkeit entwickeln. Kant verwendete dafür den Begriff „Aufklärung“, üblicherweise wurde diese Epoche jedoch auch mit „enlighten“ beschrieben. Dieses englische Wort bedeutet so viel wie „über eine Sache erhellend informieren“. Hintergrund dieser Bezeichnung ist das „Licht der Erkenntnis“, von welchem bereits in der Antike die Rede war. Das Mittelalter, das von Aberglauben geprägt war und von den modernen Menschen abgelehnt wurde, stellte somit das Gegenstück zur Aufklärung dar. Der Aufbruch in eine moderne Zeit war mit dieser Epoche angegangen worden.
Video: Aufklärung Überblick – die wichtigsten Vertreter und Ideen und ihre Auswirkungen
Die wichtigsten Merkmale der Aufklärung
Die Aufklärung folgte auf den Barock und umfasste die Strömungen der Empfindsamkeit ebenso wie die des Sturms und Drangs.
Sie war ein Bindeglied zwischen dem Bürgertum und der Philosophie, bekannte Vertreter waren neben Kant auch Lessing, Rousseau und Voltaire.
Moralische und philosophische Ansichten wurden aufgegriffen und in die Öffentlichkeit getragen.
Bild und Funktion der Dichter änderten sich und aus den Hofdichtern, die für und über die höfische Gesellschaft schrieben, wurden freie Dichter und Denker.
Die Literatur war nun gegenüber dem Volk offen und damit gleichzeitig deutlich unabhängiger als zuvor. Für die Dichter bedeutete das aber auch, dass sie weniger Geld bekamen, oftmals reichte es nicht einmal zum Leben.
Zu den wichtigsten Eigenschaften der Literatur der Aufklärung zählt Kritik. Diese wird unter anderem an der bestehenden Weltordnung geübt, am staatlichen und gesellschaftlichen System.
Auch Kirche und Religion wurden hinterfragt und nicht mehr ohne Weiteres hingenommen. Der Glaube an eine fortschrittliche Gesellschaft, die toleranter als zuvor sein sollte und nach Gleichheit in Sachen Zusammenleben, Religion und Politik rief, war verbreitet.
Gleichzeitig wurde der menschliche Verstand als höchstes Gut gesehen, der Mensch emanzipierte sich von den bisher widerspruchslos hingenommenen Regelungen und Denkweisen.