Das schwedische Unternehmen Climeon hat bereits bei der „Viking Grace“ mit Viking Line kooperiert. Nun sind die Schweden auch an der Entwicklung des neuen Flaggschiffs „Viking Glory“ beteiligt und sorgen für mehr Energieeffizienz.
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Climeon: Kooperation für mehr Energieeffizienz
Die „Viking Glory“ wird ein wenig später als gedacht in Dienst gestellt und soll künftig die Route Turku – Stockholm übernehmen. Die finnische Reederei Viking Line setzt bei ihrem neuen Flaggschiff dank Climeon auf eine deutlich verbesserte Energieeffizienz und freut sich schon jetzt, dass mit der Inbetriebnahme der neuen „Viking Glory“ erstmals eine Seefahrt möglich sein wird, die von Klimafreundlichkeit, einem kleineren ökologischen Fußabdruck und mehr Energieeffizienz geprägt sein wird. Dazu wurde mit zahlreichen Partnern zusammengearbeitet.
Die Viking Glory wird mit dem Climeon Heat Power System eines der klimafreundlichsten Passagierschiffe der Welt sein. (Foto: Viking Line)
Climeon und weitere Partner: Xiamen Ship Building Industry Co. beherrscht die News (Video)
Die “Viking Glory” wird in der Werft Xiamen Ship Building Industry Co. in China gebaut und beherrscht nicht nur dort die News. Auch hierzulande erfreut sich jeder an den Errungenschaften einer Company, die für den Bau hochwertiger Schiffe bekannt ist. Dabei waren viele Partner an der Entwicklung des neuen Schiffs beteiligt.
Neben dem schwedischen Unternehmen Climeon, das ein neues Wärmekraftmodul zur Nutzung der Motorenabwärme eingesetzt hat, wurde auch auf diese Firmen gesetzt, die mit ihren innovativen Technologien zu mehr Energieeffizienz beitrugen:
- Wärtsilä
- ABB Marine
- Deltamarin
- Projektia
- Koncept
- Pointman
- Kone
- Almaco
- Evac
Das Energy Recycling System wurde ebenfalls in der Xiamen Ship Building Industry Co. verbaut und ergänzt das Heat Power System aus dem Hause Climeon. Die „Viking Glory“ wird als Super-Eisklasse-1A-Schiff zudem mit dem 31F-Zweistoffmotor von ABB angetrieben (von insgesamt sechs dieser Motoren) und erfährt eine leichtere Steuerung durch das Azipod-Propellersystem.
Alles in allem ergibt sich damit ein Plus an Energieeffizienz, das seinesgleichen sucht. Die „Viking Glory“ wird ein Schiff sein, mit dem sich endlich der nachhaltige Seeverkehr umsetzen lässt, zumal dieses Schiff sogar noch rund zehn Prozent weniger Treibstoff verbrauchen wird als das Schwesterschiff.
Die „Viking Grace“ wurde 2013 in Dienst gestellt und galt damals als klimafreundlichstes Schiff der Welt und bekam eine entsprechende Auszeichnung. Damit wird die „Viking Glory“ der neue Star am Himmel der energieeffizienten Schiffe sein.
Energy Recycling von Climeon: Per Dampfturbine bis zu 40 Prozent Strom selbst produzieren
Auf jedem Schiff gehen Unmengen von Energie verloren, weil sie nicht genutzt werden. In den News der Branche war nun zu erfahren, dass man bei Climeon eine Lösung gefunden habe, mit der das bisherige Heat Power System ergänzt werden könne. Die Lösung lautet: Energy Recycling!
Die „Viking Glory“ setzt dabei auf eine Dampfturbine von Climeon, die schon in 2019 ihren Werksabnahmetest bestanden hatte.
Das neue System soll vor allem die CO2-Emissionen deutlich reduzieren und nutzt die Abwärme der Motoren, mit denen das Schiff angetrieben wird, um Strom zu erzeugen. Dafür werden die Motoren mit Kühlwasser umspült, das wiederum ein Fluid enthält, das rasch verdampft.
Die Dämpfe werden mithilfe der Turbinen entspannt und über Generatoren kann daraus Strom erzeugt werden. Rund 40 Prozent des für den Passagierbetrieb benötigten Stroms werden somit erzeugt.
Viking Glory. Das Climeon System findet sich links oben. (Foto: Viking Line)
Durch die Kombination von Energy Recycling und Heat Power System hat die Company aus Schweden dafür gesorgt, dass sowohl die Gase, die bei der Verbrennung entstehen, als auch die Abwärme der Motoren sinnvoll eingesetzt werden können und den Treibstoffverbrauch an Bord deutlich reduzieren. Viking Line setzt hierbei übrigens auf LNG, von dem sogar noch die Abfallkälte genutzt werden kann.
LNG wird in flüssigem Zustand gelagert, was Temperaturen von weniger als 160 °C erfordert. Der Treibstoff wird erst kurz vor der Verwendung wieder in einen gasförmigen Zustand versetzt. Die zur Kühlung nötige Kälte wird als „Waste Cold“ bezeichnet und war bislang nicht genutzt worden. Doch Climeon wusste auch dabei Rat und setzte die Kälte ein, um Kühltheken und Kühlräume an Bord zu betreiben. Energy Recycling auf höchstem Niveau!
“Viking Glory“ wird das klimafreundlichste Schiff der Welt (Video)
Die News überschlagen sich und Climeon hat ein wichtiges Ziel erreicht: Die „Viking Glory“ wird zum klimafreundlichsten Schiff der Welt gekürt werden.
Viking Line überlegt derzeit sogar, die bisherigen Schiffe der Reederei mit den Systemen von Climeon nachrüsten zu lassen, um die Seefahrt bei allen ähnlich klimafreundlich werden zu lassen. Dabei kann das Climeon System viel CO2 einsparen, setzt auf Energy Recycling und auf Innovationen, von denen anderen Reedereien noch träumen.
Auch MSC Cruises zieht nach
Climeon und Viking Line beherrschen nicht allein die News, auch MSC Cruises zieht nach. Hier ist man aktuell dabei, nach kohlenstoffarmen Lösungen zu suchen, mit denen der Seeverkehr deutlich nachhaltiger werden soll. Clevere Technologien zur Energieeinsparung sowie zur CO2-Reduzierung sind schon bei der „MSC Seashore“ sowie bei der „MSC Virtuosa“ verbaut worden.
Ab 2022 soll die neue „MSC World Europa“ Teil der Flotte werden, sie setzt allein auf den Antrieb mit LNG. Zudem ist MSC Cruises Teil des Teams von „CHEK“, einem Projekt der finnischen Universität Vasaa, an dem nach umweltfreundlichen Technologien unter Zuhilfenahme von EU-Fördermitteln geforscht wird.
Weitere Partner am Projekt sind unter anderem:
- Wärtsilä
- Deltamarin
- Cargill
- World Maritime University Malmö
- BAR Technologies
- HASYTEC
Die synergetischen Vorteile der neuen Technologien warden der gesamten Schifffahrt zugutekommen. Es geht hier zum Beispiel um Forschungen an Ultraschall-Antifouling, um neue Antriebe auf Wasserstoffbasis sowie um Verbrennungssystem für Abfall.
Die breite Palette an Innovationen muss erweitert und vor allem praxiserprobt werden, damit die Schifffahrt endlich ökologisch verträglicher werden kann. Allerdings sind die Möglichkeiten zum Beispiel beim Einsatz von LNG-Antrieben begrenzt, weil immer noch keine ausreichenden Mengen dieser nicht-fossilen Kraftstoffe zur Verfügung stehen.
Sicherlich wird hier noch so manche Company darauf warten müssen, dass die neuen Technologien in gewünschtem Maß eingesetzt werden können. Bis dahin gilt es aber, alles vorzubereiten und auch seitens MSC den Anschluss an Viking Line zu finden.
